Die Meisterwege der Sächsischen Schweiz faszinieren mich schon lange. Als Jugendlicher kannte ich zunächst nur den Namen „Meisterwege“ und erst viel später stieß ich in den Archiven auf die Sportklassifizierung der DDR und die „Meisterklasse“ - ein sportlicher Vergleich, der mit einer Liste von Wegen arbeitete. Diese Meisterliste wurde immer wieder angepasst und zuletzt 1974 aktualisiert. Eine Sammlung von nicht ganz hundert Wegen zeigt, was damals zu den Spitzenleistungen gehörte.
Meinen ersten Meisterweg habe ich vor gut 15 Jahre fotografiert, ohne es zu wissen. Erst später entstand die Idee, ein Fotobuch über alle Meisterwege zu machen. Jahrelang hing ich fast jedes mögliche Wochenende im Jahr für dieses Projekt fotografierend in den Seilen. Die Wintermonate nutzte ich für Recherchen in Archiven und für Gespräche mit Erstbegehern und Zeitzeugen. Im Jahr 2023 war es soweit und mein Verleger Gerald Krug vom Geoquest-Verlag in Halle brachte den nötigen Schwung zur Fertigstellung in die Sache.
Ich bin überzeugt davon, dass die Liste von 1974 auch deshalb in Erinnerung geblieben ist, weil sie eine überschaubare Anzahl von Wegen auflistet, über die man sich im Freundeskreis austauschen kann. Welche Wege bist du schon geklettert? Welche Wege kannst du mir empfehlen?
Im Gespräch mit Freunden einte uns das Ziel, Freude und Begeisterung für das sächsische Klettern zu wecken. Durch das anstehende 50. Jubiläumsjahr der 74er-Meisterliste entstand die Idee eine neue Meisterliste zu erarbeiten, die aktuelle Spitzenleistungen abbildet. Mit Robert Leistner fand ich auch eine Person, die diese Liste inhaltlich erarbeiten konnte und Schwierigkeiten zwischen Xa und XIIa abbildet. Ergänzend dazu haben wir Empfehlungslisten für die Schwierigkeiten IX, VIII und VII erarbeitet. Die Zusammenstellung der Listen für diese „Leistungsklassen“ (die es auch schon 1974 gab) übernahmen Tino Tanneberger, Falk Richter und Robert Hahn.
Wie die Listen funktionieren, kann weiter unten im Punkt Mitmachen nachgelesen werden.
Diese Seite wird in Zukunft auch dazu dienen, die hier verfügbaren Listen zu aktualisieren. Je nach Zuspruch und Beteiligung können wir in der kalten Jahreszeit ein Teilnehmertreffen organisieren und unsere Freude am Klettern im Elbsandsteingebirge teilen. Es ist auch noch Platz zum Mitmachen und Engagieren, z. B. etwa bei der Erstellung einer Liste für Schwierigkeiten unterhalb von VII. Wenn du mitmachen möchtest, kannst du das Kontaktformular weiter unten nutzen.
Zum 50. Jubiläum der Meisterliste von 1974 gibt es eine Neuauflage. Einiges bleibt genau so, wie es früher war, und manches ist neu. Damals wie heute: mit Anspruch.
Eine neue Meisterliste von Robert Leistner bildet die aktuelle Topleistung bis XIIa ab. Wer es nicht ganz so hart braucht, findet in den Leistungsklassen I, II und III Wegelisten für die Schwierigkeitsgrade IX, VIII und VII.
Hast du genug Fingerkraft? Nein! Ist dein stärkster Muskel dein Kopf? Nein! Irgendwas ist immer … aber dieses Mal nicht. Heute suchst du dir eine passende Leistungsklasse aus und machst dich an die Arbeit.
Schwierigkeiten einzuschätzen ist mein Beruf. Die Meisterliste fordert mindestens RP Xa (franz. 7c) und endet bei RP XIIa (franz. 8c). Meine Schwierigkeitsbewertung und Hinweise zur Meisterliste helfen dir. Lasst uns zusammen in Sachsen wieder schwer klettern!
Zur ListeWer es nicht ganz so hart wie Robert Leistner braucht, findet in meiner Liste zur Leistungsklasse I Wege zwischen IXa und IXc. Wer Meister werden will, sollte sich in der Leistungsklasse I sehr wohl fühlen.
Zur ListeIn der Leistungsklasse II habe ich Wege im Schwierigkeitsbereich zwischen VIIIa und VIIIc zusammengestellt. Viele der „alten“ Meisterwege aus der 1974er-Meisterliste sind mit dabei.
Zur ListeFreude am Klettern und eine solide Basis an Fähigkeiten sind der Schlüssel, um im Elbsandsteingebirge tatsächlich Leistungssteigerung zu erfahren. Wer unerfahren in einen unpassenden Weg einsteigt, verliert jedoch mitunter die Freude. Wer die Leistungsklasse III erreicht, ist ein vollständiger Sachsenkletterer. Meine Wegauswahl bis in den Schwierigkeitsgrad VIIc prüft alle Arten von Kletterei.
Zur ListeVielleicht wird es demnächst noch Listen für Schwierigkeiten unterhalb von VII geben. Schau mal wieder vorbei.
Das System ist einfach: jeder Weg auf den Listen hat eine bestimmte Punktzahl. Klettert man so viele Wege einer Liste, dass die Summe der Punkte mindestens 1000 beträgt, hat man die entsprechende Klasse erreicht. Wer möchte, kann bei der entsprechenden Liste eine Meldung abgeben und erscheint dort je nach Wunsch auf einer Teilnehmer- oder Bestenliste.
Für die Teilnahme an den Meister- und Leistungsklassen gibt es einige wenige Spielregeln:
Neben der Hoffnung, mit den neuen Meister- und Leistungsklassen Freude und Zuspruch für das sächsische Klettern zu wecken, liegt mir noch eine Sache besonders am Herzen, und das ist die Förderung des Ehrenamtes. Schon in den Regeln der DDR-Sportklassifizierung tauchte neben den sportlichen Kriterien eine „Betreuungsmaßnahme im Klettergebiet“ als notwendige Voraussetzung auf. Damit war die Sanierung von Sicherungsringen und Abseilösen gemeint. Nach diesem Vorbild findest du bei der Beantragung deiner Meister- oder Leistungsklasse auch die Frage nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit, die du ausübst. Ob Elternbeirat, Schöffe oder Übungsleiter: Ohne Ehrenamt bröckelt der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Wer sich speziell für den Erhalt und die Förderung des sächsischen Bergsteigens engagieren möchte, findet im Sächsischen Bergsteigerbund vielfältige Möglichkeiten dazu.